Unlängst, vermutlich beim Surfen um ein Uhr morgens, stolperte ich über einen vor zwei Jahren erschienen Nachruf der New York Times (englisch). In ihm wurde der französische Autor Gerard de Villiers, dessen Malko ich immer als frankophones Äquivalent von Jerry Cotton eingeschätzt hatte, als Verkünder brisanter Geheiminformationen gepriesen. Ich hatte de Villiers nie gelesen, aber als Schüler hatten sich mir die knapp bekleideten Damen auf seinen Buchcovers in das Gedächtnis eingebrannt, die ich in einer Auslage in unserem Hauseingang regelmäßig mit Interesse begutachtete. Als mein Schulweg sich kurz danach änderte und fortan bei einem Pornokino vorbeiführte, erlosch mein letztes Interesse für de Villiers.
Der Nachruf erweckte es wieder und brachte mich auf die Idee, einen Thriller über einen natürlich fiktiven Autor von Groschenromanen zu schreiben. Es soll ein typischer Hugo C werden: spannend, gescheit, witzig und voller überraschender Wendungen, wie z.B. „Lauras Unschuld“. Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, das Buch schon einmal gelesen zu haben. Daher ersuche ich Sie um Unterstützung. Wenn Ihnen das Buch bekannt vorkommt (Le Carré?), lassen Sie es mich bitte wissen. Wenn Sie es nicht kennen und auch nicht kennenlernen wollen, bitte ebenfalls eine kurze Nachricht an HugoC(Replace this parenthesis with the @ sign)hugo-c.de senden. Wenn Sie gerne das fertige Werk lesen würden, um so besser. Für jede Zusendung erhalten Sie eine Hugo-C Geschichte als Belohnung.
Paul lebt als Hausbesetzer in einem abbruchreifen Haus in einer deutschen Großstadt. Die Uni hat er abgebrochen, den Job beim Finanzamt nach wenigen Jahren hingeschmissen, um sich ganz dem Schreiben von Romanen zu widmen. Die Liebe zur Literatur bleibt unerwidert, alle ernsthaften Werke von ihm finden keinen Verleger. In seiner Not beginnt er, Pornos, Western und Arztromane für den Zeitschriftenmarkt zu schreiben. Die Arbeit ist schlecht bezahlt und er verliert seine Unterkunft, weshalb er gezwungen ist, Hausbesetzer zu werden, um nicht obdachlos zu sein. Seine letzte Freundin hat ihn schon lange verlassen.
Eines Tages kontaktiert ihn ein Unbekannter, Herr Müller, und bietet ihm an, ihn mit Inhalten für Spionageromane zu versorgen. Außerdem verspricht er, dass der renommierte XY-Verlag diese Arbeiten publizieren wird. Der Unbekannte verlangt nur, dass Paul sich genau an die Vorlagen hält, nie von ihm erzählt und die Einnahmen teilt.
Der erste Roman wird ein Überraschungserfolg. Der Stil ist schlecht, aber der Inhalt fesselnd. Paul schafft den Sprung in die Charts, wird Dauergast der Talkshows und sein Agent bekommt sogar Anfragen aus Hollywood. Paul genießt das schöne Leben und als seine neue Freundin, eine TV-Moderatorin, von ihm schwanger wird, ist das Glück vollkommen.
Pauls zweiter Roman verspricht, genauso erfolgreich zu werden, doch eines Nachts wird er auf der Straße gezwungen, in ein Auto zu steigen. Er trifft einen anderen Unbekannten, Herrn Smith, der von ihm wissen will, woher er die Geschichten hat. Paul streitet alles ab.
Zwei Tage später wird die Katze seiner Freundin erstochen. Am gleichen Abend wartet das Auto vor der Straße erneut auf ihn. Der Fahrer spricht ihn nicht an, zeigt ihm nur ein Foto der noch lebenden Katze, lächelt und fährt weg. Tags darauf kontaktiert ihn Herr Smith und fragt, ob er ihm jetzt die Wahrheit erzählen würde. Paul gesteht alles und Smith befiehlt ihm, von nun an alle Treffen mit Müller zu melden.
Paul wird immer tiefer in die Spionageaffäre verstrickt und es stellt sich heraus, dass er ein Spielball im Kampf zweier internationaler Gruppen ist. Die Lage spitzt sich zu, als seine schwangere Freundin in das gefährliche Spiel mit einbezogen wird.